WWII: Erinnerung, Ritualen und Mythen. Critical Thinking Experience
2021

WWII: Erinnerung, Ritualen und Mythen. Critical Thinking Experience

Die Ereignisse und Folgen des Zweiten Weltkriegs spiegeln sich in zahlreichen Kunstwerken wider. Romane und Erzählungen, Theateraufführungen, Gemälde und Musikwerke, Filme und Dokumentationen wurden den Helden und Opfern gewidmet. Die Bedeutung solcher Werke für die Bildung von Heldenbildern und Kriegsmythen ist enorm. In Schulen und Universitäten werden sie in Russland, Belarus, der Ukraine und Polen für sehr unterschiedliche Zwecke eingesetzt.

Die Erinnerungspolitik in Russland, Belarus, der Ukraine und Polen richtet sich in erster Linie an die postsozialistische Generation. Diese Generation von Bürgern hat einen Zugang zu alternativen Informationen und Wissen über den Krieg, von dem ihre Altersgenossen in den Jahren des Warschauer Blocks nicht einmal träumen konnten. Haben die Angehörigen/Vertreter dieser Generation sich die größere Freiheit und breiteren Zugang zu Informationen zunutze machen können? Verschiedene Studien weisen darauf hin, dass die Politik der Heroisierung der Kriegsereignisse und die Praxis, immer mehr neue Forderungen und Anschuldigungen gegen die Nachbarn zu erheben, auch bei vielen Angehörigen der postsozialistischen Generation sehr beliebt ist.

Im Kontext solcher Politik und Praktiken werden die Bedingungen für neue Konflikte, eine neue Welle der Militarisierung der postsozialistischen Gesellschaften und die zunehmende Popularität rechtsradikaler Ideologien geschaffen.

Projektziel — Die Schaffung von Bedingungen in den die kritische Denker der postsozialistischen Generation gehört werden.

Im Rahmen des Projekts wurde im Juni-Juli 2021 in Brest, Odessa und St. Petersburg eine Reihe von Seminaren "Der Zweite Weltkrieg in der Sprache der Kunst" durchgeführt. Museumsmitarbeiter, Journalisten, Sozialforscher und Fotografen aus verschiedenen Städten Belaruses, der Ukraine und Russlands präsentierten die Ergebnisse ihrer Arbeit und Projekte und nahmen an gemeinsamen Diskussionen und Exkursionen teil.

Als Ergebnis entwickelten die Teilnehmer aus verschiedenen Ländern Ideen für gemeinsame Multimedia-Projekte und erstellten eine Reihe von Artikeln.
WWII: Erinnerung, Ritualen und Mythen
Juni 2021
Seminar in Brest
Die Projektteilnehmer sahen sich Beispiele für die Repräsentation von Geschichte und Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg in städtischen Museen und Kunstwerken an und erfuhren etwas nicht nur über die Situation in Belarus, sondern auch in Russland, der Ukraine und Deutschland.
Juli 2021
Seminar in Odessa
Die Projektteilnehmer verbrachten drei Tage damit, die Erfahrungen der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg in der Stadt Odessa kennen zu lernen. Ausländische Teilnehmer und Experten nahmen an dem Seminar im Online-Format teil.
Juli 2021
Seminar in St. Petersburg
Während des Seminars lernten die Projektteilnehmer nicht nur die Forschung zur Erinnerungspolitik in der Kunst kennen, sondern tauschten auch ihre eigenen Ideen und Erfahrungen in diesem Bereich aus.
September 2021
Internationale Herbstschule in Tbilisi
"Der Zweite Weltkrieg in der Sprache der Kunst"
Projektteilnehmer aus der Ukraine, Belarus und Russland sprachen über Rituale, Diskurse und Inhalte der Erinnerungspolitik zum Zweiten Weltkrieg in Museen und Gedenkparks in Tbilisi und Gori, tauschten eigene Erfahrungen aus und erarbeiteten Ideen für gemeinsame Projekte.