Urban Intervention for Satеllite Cities
2020/21
Urban Intervention for Satellite Cities 2020/21

Viele Großindustriezentren und Satellitenstädte des postsowjetischen Raums befinden sich beinahe 30 Jahre nach Ende der UdSSR in einer Identitätskrise. Was ist ihr aktuelles Verhältnis zueinander? Mit welchen Instrumenten lässt sich ihre Identität positiv rekonstruieren? Welche Rolle spielen dabei die Stadtgemeinschaften? Wie lässt sich ihr Potential im Sinne des sozialen und urbanen Wandels mobilisieren? Diesen und weiteren verwandten Fragen geht das Projekt nach.

Es wird umgesetzt in den russischen Regionen: Tschelyabinsk, Wolgograd und Jekaterinburg mit Berücksichtigung ihrer Satelliten- und Kleinstädte: Kopejsk, Wolschskij und Ozersk; Aserbaidschan: Baku und Sumgait sowie Georgien: Tiflis, Chiatura und Zestafoni. Das Projekt richtet sich an: Bürger*innen, Stadtaktivist*innen, Urbanist*innen, Lokalhistoriker*innen, Architekt*innen, Künstler*innen, Museumsmitarbeiter*innen sowie weitere Vertreter*innen der Stadtgemeinschaften.

Im Rahmen des Projektes erhalten die Teilnehmer*innen sowie weitere Interessent*innen die Möglichkeit: innovative Ansätze und effiziente Methoden aus dem Bereich der Urbanistik, der sozial engagierten Kunst und des sozialen Unternehmertums zu erproben, ihre sozialen und professionellen Fähigkeiten und Kompetenzen zu erweitern, eigene Projekte umzusetzen sowie ihre regionalen und internationalen Netzwerke auszubauen.

Die Wissens- und Erfahrungsvermittlung im Projekt umfasst sowohl die deutsche und europäische Expertise als auch die aus den Vorprojekten von CISR e.V. zur Förderung des städtischen Aktivismus in: Ulan-Ude, Irkutsk, Murmansk und Minsk. Es erfolgt durch die Umsetzung folgender Projektblöcke und Veranstaltungsformate:

School of Urban Pioneers (SUP) ist der Hauptbestandteil des Projektes und stellt ein neunmonatiges non-formales Weiterbildungsprogramm zur Entwicklung und Qualifizierung städtischer Gemeinschaften dar, das lokale Bildungsveranstaltungen, Online-Vorlesungen und Webinare, überregionale Sommerschulen und eine abschließende Bildungsreise für Multiplikator*innen nach Berlin beinhaltet. Es wird im Zeitraum von Oktober 2020 bis Juli 2021 durchgeführt.

ScienceLabs für urbane Interventionen werden die Analyse und die Diskussion verschiedener effektiver Projekte zum Umbau von industriellen Mono- und Satellitenstädten in attraktive soziokulturelle Räume für ihre Bewohner*innen ermöglichen. Ihre Durchführung zielt daneben auf die Entwicklung eines transnationalen Netzwerks von Expert*innen und ihren direkten Austausch ab. In diesem Block wird außerdem ein Sammelband mit Beiträgen zum Projektthema erstellt. Bis Oktober 2021 werden vier ScienceLabs stattfinden: in Deutschland, Russland, Georgien und Aserbaidschan.

Urbanconfest, Import-Export-Talks sowie andere öffentliche Veranstaltungen und Publikationen sollen die Praktiken des städtischen Aktivismus auf breiter Basis fördern, lokale Gemeinschaften konsolidieren und transnationale Netzwerke von Aktivist*innen und Expert*innen auf- und ausbauen. Dieser Projektblock umfasst zwei Großkonferenzen (http://urbanconfest.org) in Russland, eine Stadtbiennale in Tiflis, ein Festival in Wolschskij sowie eine Reihe von öffentlichen Diskussionen und Projektpräsentationen. Durchführungszeitraum: September 2020 - Dezember 2021.

Die Erweiterung und Vertiefung des internationalen Projektnetzwerkes wird durch die Plattform: http://vseblizko.org unterstützt, die von den Teilnehmer*innen der Vorprojekte im Bereich des urbanen Aktivismus von CISR e.V. erstellt wurde.

Kontakt:

Projektleitung und Expert*innen:
Dr. Elena Stein, CISR e.V. Berlin
Dr. Oleg Pachenkov, Universität St. Petersburg
Liliya Voronkova, CNSI St. Petersburg

Projektkoordination
Olga Keller, CISR e.V. Berlin
Anastasia Puschkarewa, CISR e.V. Berlin

Das Projekt wird umgesetzt von CISR e.V. im Rahmen der Östlichen Partnerschaft mit finanzieller Unterstützung des Auswärtigen Amts.

Urban Intervention for Satellite Cities 2020/21
September 2020
Kick-Off des Projektes mit den regionalen Koordinator*innen und Expert*innen des Projektes aus: Tscheljabinsk, Jekaterinbug, Wolgograd, St. Petersburg und Berlin.
November 2020
Beginn von School of Urban Pioneers (SUP), des neunmonatigen Weiterbildungs- und Vernetzungsprogramms für Aktivitst*innen und Vertreter*innen der städtischen Initiativen mit den lokalen Wochenendseminaren und überregionalen Webinaren in: Tscheljabinsk, Wolgograd, Jekaterinburg und Baku.
Dezember 2020
Start von Import/export talks — einer metathematischen Diskussionsreihe mit den erfahrenen Referent*innen aus Russland und Deutschland über aktuelle Stadtpraktiken: Place making, Beteiligungsverfahren, Urban commons und andere.
November — Dezember 2020
Einführungsseminare fanden in den Projektregionen (in Russland und Aserbaidschan) statt. Es wurden Bedarfe, Themen sowie Ressourcen der Teilnehmer*innen für die Gestaltung des SUP Bildungsprogramms sowie weitere Zusammenarbeit bestimmt.
April 2021
Das zweite Urbanconfest fand am 24. April in Tscheljabinsk statt. Das Programm umfasste: Diskussionen, Workshops, Projektpräsentationen und kulturelle Veranstaltungen, mit führenden Urbanist*innen und Blogger*innen, Vertreter*innen der städtischen Initiativen und aktiven Bürger*inne sowie weiteren Interessent*innen. An der Veranstaltung nahmen über 1.500 Besucher*innen und Expert*innen aus: Tscheljabinsk, Jekaterinburg, Kasan, Wologda, Moskau, St. Petersburg, Paris, Karabasch, Berlin, Ozersk, Erfurt, Troizk, Ufa und anderen Orten teil.
Mai 2021
Fünftägiges Urban camp mit 50 Absolvent*innen und regionalen Koordinator*innen der School of Urban Pioneers (SUP) im peer-to-peer Format. Ort der Veranstaltung: Tscheremuschki am See Sugojak, Region Tscheljabinsk, Russland.
August 2021
Seminar in Aserbaidschan
Für Teilnehmer*innen aus Baku und Sumgait.
10 - 11. Dezember 2021
Kongress in Berlin
Die Veranstaltung wurde von CISR e.V. und Dekabristen e.V. initiiert, um die im Jahr 2021 gemachten Projekterfahrungen und Entwicklungen im postsowjetischen Raum mit den Kolleg:innen gemeinsam zu reflektieren. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen solche Themen, wie: Stadtentwicklung in den osteuropäischen Städten, städtischer Aktivismus und Bürgerbeteiligung, Inklusion und Barrierefreiheit, Möglichkeiten von Peer-to-Peer/horizontalen Ansätzen sowie der Austausch über aktuelle Trends und Kooperationsmöglichkeiten.
Der Kongress wurde durchgeführt im Dvor - Civil Society Center for Sustainable Development in Eastern Europe.