February 16, 2020
Soziologischer Salon S.L.O.N.
Im Februar 2020 riefen wir den ersten soziologischen Salon S.L.O.N. ins Leben, indem wir die aktuellen Fragen einer Beziehungen der modernen Gesellschaft aus einer wissenschaftlichen und eher nichtwissenschaftlichen Perspektive diskutieren werden.
Im Februar 2020 haben wir den ersten soziologischen Salon S.L.O.N. ins Leben gerufen, indem wir die aktuellen Fragen einer Beziehungen der modernen Gesellschaft aus einer wissenschaftlichen und eher nichtwissenschaftlichen Perspektive diskutieren werden.
S.L.O.N. steht für Sociology of Love Relationships Science (Soziologie der Liebesbeziehungen). Wann, wenn nicht genau am 14. Februar war es sinnvoll, ein Gespräch über Liebeserwartungen und Enttäuschungen zu beginnen? Unseren ersten S.L.O.N widmeten wir dem Thema: Der heilige Valentin, so die Legende, wurde deshalb hingerichtet, weil er heimlich diejenige getraut hat, die nach gesellschaftlichen Vorstellungen nicht getraut werden durften. Heute findet der Tinder in Sekundenschnelle einen Partner nach beliebigen Kriterien für Sie. Auch in Werbeanzeigen werden diese für Sie eingeblendet. Wir haben das Gefühlt, dass wir in einer beispiellosen Zeit freier Liebe leben. Nicht nur im Westen, sondern auch in Russland werden die sexuellen, erotischen und ehelichen Beziehungen zwischen Menschen, immer weniger durch äußere Einschränkungen geregelt. Es scheint, als ob das Intimleben zu einer streng individuellen Angelegenheit geworden ist. Nichtdestotrotz werden wir von der Realität eingeholt und erkennen, dass wir in Frage der Liebe nicht ganz frei sind, wie wir es gerne glauben würden.
Die Sprache unserer Gefühle, unseres Handelns und unserer Vorstellungen von "guten" und "schlechten" Beziehungen wird weitgehend von gesellschaftlichen Normen, Ungleichheiten und akzeptierten Kommunikationsformen bestimmt. "Liebe mich, wie ich dich liebe" bedeutet - liebe mich, wie ich selbst oder ich selbst es für richtig und notwendig halte. Doch was erwarten wir heute von der Liebe? Wovor haben wir Angst? Wie suchen wir danach - und suchen wir überhaupt danach? Was verstehen wir unter "Betrug"? Was sind wir bereit zu akzeptieren und was werden wir nie verzeihen?
Darüber sprachen wir am 14. Februar in Panda: - Marina Travkova - Psychologin, Familienberaterin, Spezialistin für Polyamorie (Higher School of Economics, Moskau) - Polina Aronson - Soziologin, Journalistin (Kolta, Dekodiererin, openDemocracy Russia, Berlin) - Fatal Flash - Drag Queen (Quarteera, Berlin). Nach einer hitzigen Diskussion tanzten alle bis zum nächsten Morgen mit Wild Disco (Projekt aus St. Petersburg) mit der großartigen Yana Perovskaya zu den schönsten und bekanntesten Liedern. Eine wahre Liebesnacht! Fortsetzung folgt...