top of page

September 28, 2020

Stoppt die Eskalation des Berg-Karabach-Konflikts!

Am Sonntag, dem 27. September, begann eine erneute große Eskalation des Berg-Karabach-Konflikts. Die gegenwärtige Situation in der Region lässt uns über die dunkelsten Szenarien des Berg-Karabach-Konflikts nachdenken. 


Die Mitglieder des Berliner Teams des CISR e.V. verfügen über langjährige Erfahrung in der Region des Südkaukasus. 


Wir waren Teilnehmer*innen und Organisator*innen zahlreicher Projekte, die die friedliche Transformation bewaffneter Konflikte zum Ziel hatten.


Leider ist es sehr schwierig, auf dem Gebiet der friedlichen Konflikttransformation mit den stattlichen Strukturen zu konkurrieren. Beide Seiten sind seit Jahrzehnten auf diesem Gebiet tätig, bereiteten ihre Gesellschaften auf einen neuen Krieg vor. Staatliche Propaganda des Feindbildes und der revanchistischen Ideen waren sowohl in Aserbaidschan als auch in Armenien sehr wirksam. Infolgedessen ist die Gefahr der Entwicklung zu einem neuen umfassenden Krieg heute realer denn je. Beide Gemeinschaften, die in eine weitere Stufe der Eskalation eingetreten sind, sind sehr entschlossen. 


Als Expert*innen mit langjähriger Erfahrung in der Region können wir argumentieren, dass in der gegenwärtigen Situation nur groß angelegter Druck von außen die Eskalation stoppen und einen weiteren Krieg verhindern könnte. 


Aserbaidschan und Armenien selbst haben keine Ressourcen, um die militärischen Operationen auszusetzen. In beiden Ländern sehen wir Massenunterstützung für die Idee eines Krieges "bis zum siegreichen Ende". 


Die Stimmen von dutzenden Anti-Kriegs-Aktivist*innen, darunter auch Teilnehmer*innen unserer Projekte, Kolleg*innen des Imagine Center for Conflict Transformation ertrinken in einem Meer radikaler Gefühle. In der gegenwärtigen Situation in Aserbaidschan ist es einfach gefährlich, Friedensaufrufe zu starten und militärische Operationen zu stoppen.


Wir wissen, dass das Auswärtige Amt bereits wichtige und notwendige Schritte unternimmt und aktiv zur Deeskalation aufruft. Aber wir bitten Sie, eine noch entschiedenere Position einzunehmen und so viel Druck wie möglich auf alle Konfliktparteien auszuüben, damit die Feindseligkeiten eingestellt werden.

bottom of page